Erstmals werben die Hochschulen des Landes in diesem Jahr beim Tag der deutschen Einheit gemeinsam für den Innovations-, Studien- und Forschungsstandort Schleswig-Holstein. Am 2. und 3. Oktober präsentieren sich 13 Universitäten und Fachhochschulen, Musik-, Verwaltungs- und Kunsthochschulen auf der Ländermeile an der Kiellinie, kündigte der amtierende Vorsitzende der Landesrektorenkonferenz (LRK) Professor Rico Gubler am Dienstag, 17. September, an. „Das Land hat uns als Hochschulen eingeladen, den Tag der deutschen Einheit mit Wissenschaft, Innovationen und Kunst aus Schleswig-Holstein zu bereichern. Diese Einladung haben wir gerne angenommen. Unter dem Motto ‚Mut zur Zukunft‘ wollen wir unseren Gästen unterhaltsame Einblicke in unsere vielfältige und spannende Arbeit bieten.“ Geplant seien Angebote wie Science Slams, Projekt-Präsentationen, ein interaktiver Erlebnisparcours für kleine und große Gäste oder musikalische und künstlerische Beiträge auf einer Wasserbühne. Unterstützt wird die Präsentation der schleswig-holsteinischen Hochschulen von der Staatskanzlei sowie dem Ministerium für Wissenschaft, Bildung und Kultur. „Mut zur Zukunft ist genau das richtige Motto für einen gemeinsamen Auftritt der Hochschulen. Die Universitäten, Fachhochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Schleswig-Holstein vernetzen sich immer stärker, um ihren Beitrag zur Beantwortung der großen Zukunftsfragen zu leisten. Dies zeigen sie eindrucksvoll beim Tag der deutschen Einheit“, lobt Wissenschaftsministerin Karin Prien.
Das gesamte Programm ist im Internet einsehbar unter: https://mut-verbindet.de/programm/mut-zur-zukunft
Erlebnisparcours „Mut zur Zukunft“ an der Seeburg
Fühlen, Sehen, Hören, Schmecken, Riechen: Im Erlebnisparcours der Hochschulen erfahren kleine und große Gäste spielerisch norddeutsche Wissenschaft mit all Ihren Sinnen. Der Parcours ist geeignet für Menschen ab sechs Jahren. In 20 Minuten kann an fünf Wissensstationen der eigene Mut zur Zukunft unter Beweis gestellt werden. Ganz Mutige werden mit dem Schleswig-Holstein-Diplom und einem erweiterten Horizont belohnt.
FÜHLEN: Hand und Haut sind Wunderwerke der Natur. Folgende Mitmachaktionen vermitteln einen Eindruck von ihrer komplexen Architektur und Ausdrucksstärke: Schrift verbindet – Mitmachaktion mit Kalligrafin Marleen Krollmann, Absolventin der Muthesius Kunsthochschule (MU), Händedesinfektion und Patientensicherheit mit UV-Licht der Klinik für Infektiologie und Mikrobiologie der Universität zu Lübeck (UzL), ein Ruderergometer des Instituts für Sportwissenschaft der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU), ein Fahrradergometer des Sportzentrums der Europa-Universität Flensburg (EUF), Sportzentrum, Gesichtsurnen – Wissenswertes zu aktuellen archäologischen Forschungsprojekten im Exzellenzcluster „ROOTS“. SEHEN: Smarte Türschlösser der UzL, Soma-Würfel des EU-Projekts „Mathematik sieht keine Grenzen“ des Instituts für Mathematik an der UzL, Chinesisch schreiben an der Nordakademie. HÖREN: Der Roboter reist durch Deutschland – Navigationsspiel der Nordakademie, Schreikiste und Körperschall – Experimente des JuniorCampus der Technischen Hochschule Lübeck (TH Lübeck). RIECHEN: Beim „Geruchsmemory“ die Wahrnehmung von Gerüchen austesten und Analyse von „Umweltisotope – Farben der Klimagase“ des Labors für Hydrologie am Fachbereich Bauwesen der TH Lübeck. SCHMECKEN: Gewürze schmecken mit dem Botanischen Garten sowie Lebensmitteltechnologie für alle Sinne, beide CAU.
Ausstellungsbereich an der Seeburg
Im Ausstellungszelt im Bereich des Ruderzentrums der CAU erwartet die Einheitsgäste eine spannende Schau mit aktuellen Projekten aus den Hochschulen. So will das interdisziplinäre Kooperationsprojekt „CAPTin Kiel“ zum autonomen, elektrischen Fährverkehr in Kiel mit Beteiligung der MU, der FH Kiel und der CAU autonomen, elektrischen Fährverkehr auf der Kieler Förde ermöglichen. Der Exzellenzcluster „Precision Medicine in Chronic Inflammation“ stellt das Projekt „Mikrobiom – der Mensch ist nicht allein“ vor. Zu sehen sind außerdem Arbeiten von Studierenden der MU, die komplexe Forschungsinhalte der Mikrobiomforschung künstlerisch mit Comics, Trickfilmen und andere Medien verständlich machen. Das interaktive Wissenschaftsposter „Digital Meta“ des Sonderforschungsbereichs 1182 „Origin and Function of Metaorganisms” an der CAU macht die molekularen und genetischen Mechanismen der Wirts-Bakterien-Beziehungen und ihre Auswirkungen für die Gesundheit von Mensch, Tier und Pflanze sichtbar. Eine sprachfähige Wetterstation der Dualen Hochschule Schleswig-Holstein (DHSH) zeigt ein praktisches Beispiel für das viel besagte „Internet der Dinge“. Der Unterwasserschwarmroboter MONSUN der Technischen Informatik der UzL zeigt, wie mittels Sensoren, bildgebenden Sonaren und Kameras Umweltmonitoring und Inspektionen von Hafenanlagen betrieben werden können. Neue Sensoren und Implantate für die Biomedizin präsentiert unter dem Titel „Mit Herz und Hirn“ der Sonderforschungsbereich 1261 „Biomagnetic Sensing“ und Graduiertenkolleg 2154 „Materials for Brain“ an der CAU. Vorgestellt werden außerdem Pläne für ein Museum über das Leben und Wirken des Kieler Nobelpreisträgers Max Planck. Die Fachhochschule für Verwaltung und Dienstleistung (FHVD) Altenholz präsentiert Ergebnisse einer herausragenden Bachelorarbeit zum Thema „Fahrräder mit elektromotorischem Hilfsantrieb“.
Präsentationen und Spiele zur Künstlichen Intelligenz mit Schwerpunkt auf ethischen Leitlinien zeigt das Projekt „KIrmes – Mobile Show und Markt für Menschen und Maschinen“ der FH Kiel. Vergangenheit verstehen – Zukunft gestalten will hingegen das Exzellenzcluster „ROOTS“ – Konnektivität von Gesellschaft, Umwelt und Kultur in vergangenen Welten der CAU Kiel. Dazu werden Exponate gezeigt, die interaktiv Wissen über aktuelle archäologische Forschungsprojekte vermitteln. Anhand des Computerspiels „Das Tagebuch einer Bernsteinhändlerin“ wird zum Beispiel gezeigt, wie sich Ackerbau, Viehzucht, Jagen oder Sammeln auf die jungsteinzeitliche Bevölkerung ausgewirkt haben. Das „Raceyard-Team“ der FH zeigt einen elektrischen Rennwagen, der als studentisches Projekt umgesetzt wurde. Als Beispiel für eine alternative Wohnform wird das „Tiny House“ der TH Lübeck die Blicke auf der Außenfläche an der Seeburg auf sich ziehen. Das „Tiny House“ wurde als modulares Bausystem von Studierenden der TH Lübeck entworfen und realisiert. Neben den besonderen, raumspezifischen Anforderungen werden am Tiny House konstruktive und energetische Innovationen erforscht.
Programm auf der Wasserbühne an der Seeburg
Dass die Hochschulen des Landes nicht nur forschungsstark sind und praxisnahe Höchstleistungen erbringen, sondern auch über viel Kreativität, Ausdrucksstärke und sportliches Geschick verfügen, zeigt das bunte Bühnenprogramm auf der Wasserbühne auf dem Steg am Ruder- und Kanuzentrum der Kieler Universität, Kiellinie Süd.
Bühnenprogramm am Mittwoch, 2. Oktober
Offiziell starten die Vorführungen unter dem Motto „Mut zur Zukunft“ am Mittwoch, 2. Oktober, um 10:45 Uhr. Von 11:00 bis 13:00 Uhr erwarten die Gäste Mitmachangebot und Experimente der Forschungswerkstatt der CAU Kiel und des Leibniz-Institutes für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN). Beleuchtet werden beispielsweise die Vor- und Nachteile von Nanotechnologie oder die Verschmutzung durch Plastikmüll. Ab 13:00 Uhr zeigt der Hochschulsport der CAU, welche Ausdrucksformen Moderner Tanzes bereithält. Auch die Akrobatikgruppe der CAU Kiel beweist, dass Athletik und Beweglichkeit keine Frage des Alters sein müssen. Von 15:00 Uhr bis 17:00 Uhr bringt die MU die besten Kurzfilme aus aktueller Produktion von Studierenden zur Aufführung. Zu sehen sind spannende Experimentalfilme, Dokumentationen und klassische Geschichten. Die Filme werden vorgestellt von Stefanie Polek. Im Anschluss folgt eine Zaubershow der Fachhochschule Kiel. Den Abend beschließt dann von 18:00 bis 23:00 Uhr DJ SOLSONID. Der norddeutsche Jung und CAU-Absolvent bringt in den norddeutschen Herbst eine Brise Sommer mit seinem unverkennbarem Set aus Tropical.House.RnB.HipHop.Rock.Classics.
Bühnenprogramm am Tag der Deutschen Einheit, 3. Oktober
Am Tag der Deutschen Einheit, Donnerstag, 3. Oktober, lädt der Fachbereich „Kunst und Visuelle Medien“ der EUF von 11:00 bis 11:30 Uhr zu einem Bilder-Quiz ein. Wer schafft es, ein Kunstwerk zu erkennen, obwohl erst Details zu sehen sind? Wer tippt auf das richtige Motiv, obwohl es unscharf dargestellt wird? Wer kommt auf das in Emoji-Sprache beschriebene Werk? Verfremdete oder fragmentierte Bildinhalte sollen spielerisch in diesem Quiz identifiziert werden. Von 11:30 bis 12:00 Uhr folgt der kabarettistische Beitrag der FH Westküste „Bildung, ein Wintermärchen“. In ihm finden das berühmte Gedicht von Heinrich Heine und heitere Anmerkungen zum Bildungsförderalismus humorvoll zusammen. Von 12:00 bis 12:30 Uhr wagt dann die NORDAKADEMIE im Slam „Wäre ich eine KI“ ein kabarettistisches Gedankenexperiment: Wie würde ich ticken, wenn ich eine KI wäre? Von 12:30 bis 13:30 Uhr bittet dann das Impro-Theater des Studentenwerk Schleswig-Holstein zum kurzweiligen Stelldichein auf und neben der Bühne. Im Zentrum des Geschehens steht das Motto der Hochschulen „Mut zur Zukunft“. Richtig durchgerüttelt werden die Einheitsgäste dann um 13:30 Uhr vom Schlagzeug Trio CATFISH der Musikhochschule Lübeck mit Stücken des amerikanischen Komponisten Mark Applebaum. Besondere Klanggegenstände aus Metall und Holz sowie einige Trommeln verbinden sich in rhythmisch vertrackten Grooves. Darauf folgt um 14 Uhr eine Zaubershow der FH Kiel. Von 15:30 bis 17:00 Uhr berichten dann Studierende und Promovierende der CAU bei der Science Show im Slam-Format kurz und knackig von ihrer Forschung. Die vorgestellten Forschungsthemen sind hochaktuell und laden zum Widerspruch und zum Gespräch danach ein. Von 17:00 bis 18:00 Uhr schließt das Bühnenprogramm mit „Mut zum Blues“ der EUF. Der Blues hat nicht nur etwas mit Traurigkeit zu tun, sondern mit Liebe, Lust und Leidenschaft. Der Blues schlägt im Rhythmus des Herzens. Ein würdiger musikalischer Abschluss des Einheitsprogramms der schleswig-holsteinischen Hochschulen.
Zu den Hinguckern bei der Präsentation der Hochschulen zählt das Vorführmodell eines sogenannten Tiny House im Maßstab 1:1. Das Tiny House wurde als modulares Bausystem von Studierenden der TH Lübeck entworfen und realisiert. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Studierenden ist ein praxisorientiertes Lehrmodell und bietet im Rahmen des Realbaulabors den Studierenden die Möglichkeit, eigene Ideen umzusetzen.© TH Lübeck, Frank Mindt
Teilnehmende Hochschulen und Universitäten:
Europa-Universität Flensburg, Universität zu Lübeck, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Fachhochschule Kiel, Fachhochschule Westküste, Technische Hochschule Lübeck, Hochschule Flensburg, Musikhochschule Lübeck, Muthesius Kunsthochschule, Nordakademie, Fachhochschule für Verwaltung und Dienstleistung, Fachhochschule Wedel, Duale Hochschule Schleswig-Holstein