Ein innovatives Pilotprojekt startet im Martje-Flohrs-Haus in Garding, einer Einrichtung der St. Christian gGmbH: Der empathische Roboter „Elli“ ist eingezogen, ausgestattet mit künstlicher Intelligenz und speziell für die Pflege entwickelt.
Das Hauptziel dieses Projekts ist es, durch innovative Technologien die Lebensqualität in den Pflegeeinrichtungen zu erhöhen. In enger Zusammenarbeit mit dem Entwicklerteam von navel robotics und der Dualen Hochschule Schleswig-Holstein wird erforscht, wie Elli das Leben der Bewohnerinnen und Bewohner bereichern kann. Dabei stehen die Unterstützung und Ergänzung der sozialen Betreuung im Vordergrund. Elli ersetzt nicht die menschliche Arbeit. Um eine reibungslose Integration von Elli in den Pflegealltag zu gewährleisten, hat das Entwicklerteam von navel robotics die Mitarbeitenden umfassend geschult und wird regelmäßig vor Ort sein, um die Fortschritte im Umgang mit dem kleinen Roboter zu überprüfen und weiter zu unterstützen. Zudem begleitet die Duale Hochschule Schleswig-Holstein das Projekt wissenschaftlich, entwickelt und prüft verschiedene Einsatzszenarien und evaluiert, wie Elli die Betreuungsqualität für die Bewohnerinnen und Bewohner verbessern und das Personal entlasten kann. Dazu sagt Kim Bräuer, Dekanin und Professorin im Fachbereich Soziale Arbeit: „Bei unserer qualitativen und quantitativen Forschung legen wir einen besonderen Fokus auf Faktoren, die die Akzeptanz des sozialen Roboters beim Personal und bei Bewohnern beeinflussen. Wir untersuchen, wie Pflege- und Betreuungskräfte am besten an die Zusammenarbeit mit Elli herangeführt werden und entwickeln ethische Fragen, die mit dem Einsatz von Elli verbunden sind.“
Elli verfügt über einen leistungsstarken Rechenprozessor, der alle erfassten Daten in Echtzeit verarbeitet. Bilddaten werden nur direkt auf dem Roboter ausgewertet und sofort wieder gelöscht. Audiodaten werden in Text umgewandelt und nicht weiterverwertet. Dadurch wird sichergestellt, dass die Privatsphäre der Bewohnerinnen und Bewohner jederzeit gewahrt bleibt.
Als Roboter „Navel“ ausgeliefert, wurde der neue Name „Elli“ vom Pflege-Team gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern ausgewählt. Der kurze, einprägsame Name soll dabei helfen, eine persönliche Verbindung zu dem 74 cm großen Roboter aufzubauen.
Sven Roßmann, Vorstandsvorsitzender im Unternehmensverbund Stiftung Diakoniewerk Kropp, erklärt: „Wir sind sehr stolz darauf, dieses Projekt hier an der Westküste im Martje-Flohrs-Haus zu starten. Mit Elli gehen wir neue Wege und sind zuversichtlich, dass der Einsatz des kleinen Roboters unseren Bewohnerinnen und Bewohnern einen echten Mehrwert bieten wird. Und für uns als Unternehmensverbund ein wichtiger Schritt in die Zukunft. In Kürze werden wir auch in Schleswig, im Pflegeheim zum Öhr einen kleinen Roboter begrüßen können.“
Jekaterina Diz, Pflegedienstleitung im Martje-Flohrs-Haus, fügt hinzu: „Das Elli jetzt da ist, ist eine spannende Entwicklung für unser Haus. Wir sind positiv beeindruckt von dem kleinen Roboter und voller Vorfreude darauf, wie Elli unseren Alltag mit den zu betreuenden Bewohnerinnen und Bewohnern bereichern kann.“
Eine der Bewohnerinnen, Frau Martha Brodersen, äußert sich begeistert: „Elli ist einfach niedlich. Mit einem Roboter zu sprechen ist ungewohnt, macht aber Spaß und sie hat auf alle Fragen eine Antwort.“
Mit großer Erwartung blicken die Beteiligten auf die neuen Erfahrungen und Erkenntnisse, die Elli bringen wird. Die Überzeugung ist groß, dass dieser innovative Ansatz den Pflegealltag positiv beeinflussen kann.
Über das Haus:
Im Martje-Flohrs-Haus in Garding finden ältere und pflegebedürftige Menschen ein neues Zuhause. Das Alten- und Pflegeheim liegt im Herzen der Halbinsel Eiderstedt und blickt auf eine 40-jährige Tradition zurück. Träger der Einrichtung, ist die St. Christian gGmbH, die als gemeinnützige Gesellschaft eine von 10 Gesellschaften im Unternehmensverbund Stiftung Diakoniewerk Kropp ist und das Paul-Gerhardt-Haus in Tönning, das Marienstift in Garding, die Diakonie-Sozialstation Eiderstedt und den Ambulanten Hospizdienst Eiderstedt betreibt.
In Kürze wird das Roboter-Projekt auch im Pflegeheim zum Öhr in Schleswig umgesetzt, eine Pflegeeinrichtung der St. Elisabeth gGmbH.